Jeder kennt sie, Superman und Batman, die beiden Comic-Legenden aus dem Hause DC. Auf der einen Seite haben wir eine sehr menschliche Heldenfigur, mit besonderen Fähigkeiten, aber auch Abgründen, die den Schlüpfer außen trägt und das Symbol auf der mit Stolz geschwellten Brust. Und auf der anderen Seite haben wir… Batman.
Obwohl Superman in fast allem besser ist als Batman, hält sich hartnäckig das Gerücht, es sei anders herum. So ein Quatsch! In diesem Beitrag werde ich alle Argumente entkräften…
1. Batman ist nicht realistischer als Superman
Batman und Superman sind beides Comicfiguren, von daher haben beide herzlich wenig mit der Realität zu tun. Superman mag ein Alien-Findling sein, der auf der Erde Superkräfte entwickelt, aber Batman ist ein Millionär-Playboy mit Ninja-Ausbildung und High-Tech-Gadgets, der im Fledermaus-Kostüm in der Kanalisation gegen Krokodilmutanten kämpft… Realismus – worüber reden wir nochmal?
2. Superman hat nicht zu viele Fähigkeiten
Natürlich besitzt Superman viele Superkräfte, aber das macht ihn nicht weniger interessant oder komplex. Im Gegenteil, die Kombination seiner Fähigkeiten macht einfach Spaß. Dabei sind unter anderem:
- Superschnelligkeit
- Superstärke
- Superpuste
- Unverwundbarkeit (nahezu)
- Flugkraft
- Röntgenblick
- Hitzeblick
Da er sich selbst nicht so ernst nimmt, sind seine Abenteuer meist sehr fantasievoll und abgedreht. Sei es der Kampf gegen Riesenroboter des verrückten Wissenschaftlers Lex Luthor oder die Rückkehr von General Zod und seinen Schergen aus der Phantomzone. Superman hat immer wieder Gegner, die wesentlich smarter und stärker sind und die seine unglaublichen Fähigkeiten herausfordern. Damit steht er ganz in der Tradition von Figuren wie Gilgamesch, Herkules und Thor. Gleichzeitig tauchen immer mal wieder absurde neue Fähigkeiten auf, die den Fantasy-Aspekt und den Humor ganz nach oben drehen.
3. Superman hat auch menschliche Schwächen
Immer wieder hört man, Batman sei besser, weil er menschliche Schwächen habe. Batman sei als Charakter vielschichtiger. Hallo? Comicfiguren sind doch keine Zwiebel! Superman ist außerdem gar nicht so perfekt wie viele glauben. Wer denkt, Kal-El wäre die astreine moralische Instanz und ein aalglatter Goody-Two-Shoes, der hat wohl nur sehr wenige Comics gelesen. Superman hat ebenfalls Schwächen, die ihn dazu bringen, falsche Dinge zu tun. In manchen Geschichten verlässt er zum Beispiel die Erde, um nach Überlebenden Kryptons zu suchen, womit er die Erdenbewohner im Stich lässt. In „Whatever happened to the Man of Tomorrow“ ereilt ihn genau das gegenteilige Schicksal.
4. Batmans Figur ist nicht erwachsener
Wenn man entscheiden müsste, welche Figur erwachsener ist, dann wäre die Antwort sehr leicht. Superman ist ein Anführer, Batman ist dagegen ein Außenseiter. Superman übernimmt Verantwortung, während Batman seinen Ego-Trip durchzieht. Der eine ist Oberhaupt der Justice League, der andere finanziert sie aus dem Hintergrund, um sie zu überwachen. Die Fledermaus hält sich aus allem heraus, weil sie kein Vertrauen in die Menschheit hat. In Zack Snyders Filmen (Man of Steel, Batman V Superman, Justice League) wurde diese Dynamik völlig auf den Kopf gestellt, um Batman cooler zu machen. Hier ist Kal-El der Außenseiter, Batman erfüllt eigentlich die Rolle von Lex Luthor in seinem Battlesuit (siehe Bild) und nach Supermans Tod gründet er aus Schuldgefühlen die Gerechtigkeitsliga…
5. Mit Batmans Leid will doch niemand tauschen
Batman ist schlau als Sherlock Holmes („The World’s greatest Detective“) und seine Gadgets sind so nice, da würde selbst James Bond Bauklötze staunen. Von außen wirkt Batman also ziemlich cool, aber wer würde wirklich gerne mit ihm tauschen? Alle hätten wohl gerne seine Intelligenz, seine Fähigkeiten als Kämpfer und sein geniales Batmobil, aber Hand aufs Herz, wer wäre bereit dafür durch so eine Hölle zu gehen, durch die er gegangen ist?
Kal-El mag seinen Planeten verloren haben, aber mit Jonathan und Martha Kent hat er eine neue Familie gewonnen, die ihm Liebe und Geborgenheit vermitteln konnten. Der Glaube an das Gute helfen ihm alle Widerstände zu überwinden. Selbst wenn er bereits verloren hat, verwandelt er sich einfach in eine Deus Ex Machina (den griechischen „Gott aus der Maschine“), schreibt seine eigenen Regeln und schafft es am Ende doch.
Fazit
Superman ist einfach super, das ist der ganze Sinn der Figur. Hoffentlich konnte ich mit diesem Beitrag zeigen, wie viel Potenzial in ihm steckt und dass er in jedem Fall Batman eine reinhauen würde. Aber da die beiden ja auf derselben Seite stehen und beste Freunde sind, würde so etwas ohnehin nie passieren und gehört in das Reich der Fantasie 😀
Bildquellen
- Eigene Darstellung
- Batman, die TV-Serie mit Adam West (1966 – 1968)
- Seltsame Kräfte in Superman #125 (1958)
- Superman weint in „Whatever happened to the Man of Tomorrow“ (1986)
- Batman v Superman: Dawn of Justice (2016) / Lex Luthor in seinem Battlesuit
- Superman: The Movie (1978)
- „Smile for the Camera“ aus Batman/Superman #14 (2014)